Paul muss für den Schulunterricht ein Referat vorbereiten zum Thema „Warum wir heute sind was wir sind“. Für die Stoffsammlung löchert er dazu seinen Opa, welcher ihm ausführlich die Informationen und Hintergründe liefert, wie der heutige Familienbetrieb entstanden ist und die Zeiten überdauerte. Dazu muss Opa bis ins Jahr 1865 zurückblicken, als große Teile Oberstdorfs einer Brandkatastrophe zum Opfer fielen. Sein UrUr-Opa Mottese Jachem Fronzaliise war damals mit seiner Familie obdachlos geworden und musste sich für den Wiederaufbau Geld im Lechtal leihen. Es folgten harte Jahre, geprägt von Entbehrungen und Schicksalsschlägen, so dass im Jahre 1889 die finanziellen Verpflichtungen nicht mehr erfüllt werden konnten. Die belastende Situation und Gefahr der „Gant“ führte dazu, dass sich die Familie den Herausforderungen stellen und sich neu orientieren musste – sie legte damals den Grundstein für den heutigen Wohlstand.
In der nächsten Nachbarschaft wohnt Kadease Bäärtes mit seiner Thilda, die regelmäßig im Hause von Mottese Jachem Fronzaliise ein- und ausgehen und ein freundschaftliches Verhältnis pflegen. Wie die Väter Fronzaliise und Bäärtes sind auch deren Söhne Leonhard und der gleichaltrige Khaschpa beste Freunde. Leonhard kämpft um seine große Liebe aus dem Unterland, deren Eltern gegen eine Heirat ins weit entfernte Oberstdorf sind. Khaschpa, der sehr gerne den jungen Mädchen aus dem Ort nachschaut, hat oft eine große Klappe – zieht sich aber gerne aus der Affäre, wenn es unangenehm werden könnte.Fronzaliises Frau Petrnill wird von Thilda immer mit dem neuesten Tratsch auf dem Laufenden gehalten, bis ihr eines Tages die eigene Neugier zum Verhängnis wird.
Das Stück stellt anhand der Familiengeschichte von Mottese Jachem Fronzaliise exemplarisch den Strukturwandel vom Bauerndorf zum Fremdenverkehrsort dar. Die Personen und Szenen sind frei erfunden, lehnen sich jedoch stark an die Notjahre nach dem großen Brand an. Die Rahmenhandlung befasst sich mit überlieferten Themen und Daten der Zeit um 1889 und 1890.
Autor: Elmar Jäger
Spielleitung; Conny Ney