Historischen Bühnenspiel in fünf Akten
in Oberstdorfer Mundart
von Eugen Thomma
Die "Goldenen Zwanzigerjahre" sind nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung "golden". Die Verdienstmöglichkeiten sind gering und man ringt um jeden einzelnen Arbeitsplatz. In dem Bergbauerndorf Oberstdorf schickt sich der "Fremdenverkehr" an, die Landwirtschaft als Haupterwebsquelle abzulösen. Aber - es läuft nicht alles problemlos ab. Als nun der alte Plan, eine Seilbahn aufs Nebelhorn zu bauen, wieder aufgegriffen und in die Tat umgesetzt wird, gibt es auch da Widerstände und das nicht nur von außen, nein, auch aus den eigenen Reihen.
Der verwitwete Holzschuhmacher Bartl ist Mitglied des Ortsausschusses, selbst ein Relikt aus vergangenen Tagen, aber ist dem Neuen aufgeschlossen. Durch seine Schwerhörigkeit bekommt er einiges in seinem privaten Umfeld "nicht richtig mit" und es kommt zu Verwechselungen und Mißverständnissen. Wer ihn aber für dumm verkaufen will, der gerät ins Hintertreffen.
Das muss der anmaßende und arrogant auftretende Hoteldirektor leidvoll zur Kenntnis nehmen. Selbst Freunde wie der Bürgermeister und der Ortspfleger sind vor den derben Scherzen des schlitzohrigen "Holtscheamachars" nicht gefeit. Als sie mit gleicher Münze zurückzahlen bringen sie Bartl ganz schön in Bedrängnis, bis er als letzter doch die Lacher auf seiner Seite hat.
In freier Handlung ist das Spiel in die Geschichte des Marktes Oberstdorf eingebettet. Wenn sich im Mai 2009 der Vorhang hebt spiegelt das Stück, teils als Posse, teils in ernster Handlung, das Lebens im "obersten Dorf" wider, das Leben im Oberstdorf der Zwanziger Jahre.